Buch der Weisheit

Beginn des Buchs Sapientia Salomonis im Codex Gigas, 13. Jahrhundert
Lehr- bzw. Weisheitsbücher
des Alten Testaments

Namen nach dem ÖVBE. Pseudepigraphen
der Septuaginta sind kursiv gesetzt.

Das Buch der Weisheit oder auch die Weisheit Salomos (abgekürzt Weish oder SapSal als Abkürzung von lat. Sapientia Salomonis) gehört zu den sogenannten Spätschriften des Alten Testaments. Seine Besonderheit besteht darin, dass es einerseits von einem hellenistisch geprägten Juden verfasst wurde, andererseits aber im Judentum nie den Status einer heiligen Schrift hatte. Seine Wirkungsgeschichte entfaltete es nur im Christentum, wo es seit der Spätantike als Teil der Septuaginta betrachtet wird. Innerhalb der Septuaginta ist das Weisheitsbuch ein Spätling und reicht fast an die Zeit des Neuen Testaments heran. Diese zeitliche Nähe erklärt auch inhaltliche Bezüge zwischen der Weisheit und dem Neuen Testament.[1]

Als ursprünglich in griechischer Sprache abgefasstes Buch wurde es nicht in den jüdischen Tanach aufgenommen. In der Frage, ob das Buch der Weisheit als kanonisch, d. h. verbindlich, anzusehen sei, folgen die Römisch-katholische Kirche und die Griechisch-orthodoxe Kirche der Tradition der Septuaginta, der Protestantismus dagegen der masoretischen Tradition.

  1. Markus Witte: Die Weisheit Salomos (Sapientia Salomonis), Göttingen 2019, S. 549.

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